Warum kauft ihr einen Selbstbau PC?

[enjoy]

Eine Frage, die mir schon länger unter den Fingern brennt:

Warum kauft ihr euch Selbstbau PCs und keine eines Markenherstellers wie HP, Dell, Fujitsu, Lenovo, usw.?

Imho wird es wohl deshalb sein, weil mit Selbstbau etwas mehr Leistung zur Verfügung steht, vermute ich.
Nur ist es dies wert?

Wenn ich mich an viele Postings, insbesondere von Ernst erinnere, was alles Probleme machte, nicht funktioniert usw.,
dann frage ich mich, ist diese Mehrleistung (imho auch net wirklich so viel) es wert, diese Probleme in Kauf zu nehmen?
Und ja, mir ist bewusst, dass auch Markenhersteller ihre Probleme haben, aber meiner Erfahrung nach weniger, als es Probleme bei Selbstbau-PCs gibt.

bzw. finde ich in diesem Zusammenhang (Probleme mit Selbstbau-PCs) Vergleiche mit Apple unpassend,
da Apple nur auf eigener Hardware läuft, zumindest offiziell.

Auch Statements wie "ich will mit dem Gerät arbeiten, nicht dauernd testen und probieren" verstehe ich nicht, wenn man sich einen PC selbst zusammenbaut.
Klar sollte auch ein selbst zusammengebauter PC funktionieren, keine Frage, aber die Wahrscheinlichkeit, dass einzelne Teile in dieser Kombination Probleme machen, ist höher als bei einem Anbieter.

Bin mal auf eure Meinungen, bzw. die Diskussion gespannt.

[Ernst.W]

Gerade Ernst weiß, wie schwierig das Finden wirklich zusammenpassender Komponenten ist. Auch weiß er den Support EINES Herstellers zu schätzen.

Aber was machst du, wenn du feststellst, dass keines der Produkte deine Anforderungen entspricht UND dann nicht mal der PRE Sales Support auch nur annähernd funktioniert, Anfragen z.B. erst nach fast DREI Wochen beantwortet werden?

[Hajo24]

in der Firma hatten wir PC's von Dell, HP und IBM. Ich kann mich an keine wirklichen Probleme erinnern. Da gab es manchmal auch spezielle Anforderungen wegen der Software.

Privat hatte ich meinen 1. PC von Siemens, danach habe ich die immer selbst zusammengebaut.

Natürlich dauert das Zusammenstellen schon mal länger weil ich herausfinden muss, was da nun überhaupt nicht hingehört oder nicht wirklich funktioniert. So Schlimm ist es auch wieder nicht, wenn mal ein Teil nicht passt. (gute Händler vorausgesetzt und auch einen Rat annehmen)
Bis jetzt habe ich es nicht bereut meine (und auch für den Rest der Verwandschaft) PC's selbst zusammenzubauen.
So kann ich mir aussuchen was ich will - gibt es fertig meistens so nicht zu kaufen. Vielleicht ist es aber auch nur weil ich das halt ab und zu als Hobby brauche.

Derzeit ist es ein X570 Gamer-Board von Asus weil die besser gekühlt sind, ein AMD Ryzen 7 5800X, 32 GB RAM, 3 SSD's, davon eine M2, "altes" 650 Watt Netzteil, gute Kühler und die "alten" CD-Brenner/LW. Der kann mehr als ich die nächsten Jahre brauche - falls nicht irgendwelche Softwarefirmen dazwischenfunken.

Ich muss aber zugeben, so hohe Ansprüche wie Ernst muss ich gottseidank an die HW nicht haben.
Ich bewundere aber seine Art zu einer Problemlösung zu kommen und freue mich für ihn wenns klappt.

lg Hajo24

[hawi1180]

Ich verwende derzeit eine Fujitsu XEON Workstation, die ich refurbished sehr günstig gekauft habe. Meine vorhergehenden PCs waren selbst assembliert.
Nachteil von Markengeräten:
Kaum frei zugängliche Dokumentation der Teile und kaum Erfahrungsberichte von Usern.
Teilweise vom Standard abweichende Anschlüsse und Netzteile. Ersatzteile unerschwinglich.
Beispiel: Die Grafikkarte ist eingegangen. Das Netzteil hat keinen normierten Ausgang für die Zusatzspannung. Das erforderliche entsprechende Kabel kostet über € 50,- und ist nur mehr in einem Shop (angeblich) verfügbar.

Trotzdem würde ich heute aus Bequemlichkeit wieder zu so einer preisgünstigen Fertiglösung greifen.

[TakeItEasy]

Ich baue meine PCs schon seit Jahrzehnten selbst zusammen, ganz einfach da ich dann genau jene Komponenten verbaut habe die ich möchte und der Preis doch deutlich günstiger ist als bei einem Fertigsystem wo dann nicht alles so ist wie ich es gerne hätte.

[Miguel]

Gute Frage!
Also - ich möchte vor allem den Spaß nicht missen
Jahrelang die Teileentwicklung zu verfolgen und dann zu entscheiden: Jetzt ist es soweit. Dann die Teile auszuwählen, zusammenbauen, konfigurieren, installieren - und wenn es dann lauft.
Also bei mir sicher vor allem ein Hobby - mit dem positiven Nebeneffekt, eine stabile, maßgeschneiderte Workstation zu haben. Ein bischen so, wie wenn man selbst Möbel zusammenschraubt oder, Gemüse anbaut....

Ich muss aber gestehen, dass ich nicht bei Null beginne, sondern meis den c't' Allrounder Bauvorschlag als Startpunkt wähle,

Aktuell ist es tatsächlich soweit: Die Verfügbarkeit des Ryzen 7 5700 G überzeugt mich wohl loszulegen.

Hier meine aktuelle Teileliste. Kommentare gerne in diesem thread.

[wrx mike]

Ich habe mich bei meinem aktuellen PC - der 1. seit 10 Jahren Mac - bewusst für einen Selbstbau-PC entschieden.

In der engeren Auswahl stand:
1. ein normaler PC, so wie ich's gerne hätte
2. ein Ultra-leicht Notebook samt Dockingstation und ggf. externer Grafikkarte. Hier war konkret ein Lenovo ThinkPad X1 Carbon im Gespräch.

Natürlich war der PC um einiges günstiger als die Notebook-Variante. Aber das alleine war nicht ausschlaggebend, der Aufpreis für die gelegentlich benötigte Flexibilität hätte Daumen mal Pi 50% betragen.

Ein wesentlicher Faktor war bei mir immer das Betriebsgeräusch. Da hat der PC erhebliche Vorteile, wobei ich hier nicht den Weg gedämmtes Gehäuse gegangen bin, ganz im Gegenteil, hab jetzt einen Glaskobel. Aber der PC läuft im Normalbetrieb de facto unhörbar.

Ich habe viel Erfahrung im Bau/Reparatur von PCs, wenngleich in den letzten Jahren hier wenig gemacht wurde. Und tatsächlich hatte ich beim Bau viel Spaß. Insgesamt läuft die Kiste seit dem Bau absolut stabil und ist sehr schnell, erfüllt meine Anforderungen exakt.

[enjoy]

all die vorgebrachten Argumente sind mir nur zu verständlich, nur Aussagen wie
"ich möchte mit dem Teil nur arbeiten, nicht mit der Hardware spielen müssen"
passen imho dann bei Hilfeanfragen nicht dazu

[enjoy]

Ich selbst bin nun seit Jahren weg von Selbstbauten,
der letzte PC, den ich gekauft habe, war ein gebrauchter Dell XPS (ja, dass Teil läuft noch immer)
und später ein HP Elitebook, welches nun auch schon ein paar Jahre auf den Buckel hat.

Mit den Kindern, bzw. anderen Interessen traten Spiele am Computer immer mehr in den Hintergrund,
bzw. Bilder einer D90 und Kompaktkameras fordern Hardware nicht so sehr.
Hier war mir die Mobilität wichtiger und ist für mich auch die bessere Wahl.

Auch Computer, welche ich bei Freunden und Bekannten besorgt habe, waren in den letzten Jahren ausschließlich durch Geräte von Markenherstellern, zumeist Business-Geräte (gebraucht und neu).
Warum?
Weil ich das Teil aufstellen, installieren, einrichten und dann "vergessen" möchte,
was bei Selbstbauten leider nie der Fall war.

Klar, wie auch schon gesagt, es gibt auch bei diesen Geräten Probleme,
allerdings meiner Erfahrung weit weniger, bzw. bei den privat betreuten Geräten gegen Null laufen.
Deshalb bereuhe ich meine Entscheidung(en) nicht.

[Ernst.W]

all die vorgebrachten Argumente sind mir nur zu verständlich, nur Aussagen wie
"ich möchte mit dem Teil nur arbeiten, nicht mit der Hardware spielen müssen"
passen imho dann bei Hilfeanfragen nicht dazu

In den wenigsten Fällen ging es letztlich um Hardware-Probleme (1x Netzteil, 2x Mainboard). Es ging häufig um sehr unspezifische Fehler, die auch leider nicht beliebig wiederholbar bzw. reproduzierbar waren. Da tut sich auch ein ausgefuchster "Gesamtanbieter" recht schwer. In einem solchen Fall muss die Hardware zum Hersteller und verbleibt dort bis zur Ursachenfindung. In der (langen) Zeit kann ich bestenfalls Däumchen drehen, im schlimmsten Pauschale zahlen. Von den Versandkosten und -aufwand (30kg sind keine Kleinigkeit mehr, die ich locker zur Post tragen kann) wollen wir mal absehen, weil wenigstens in der Garantiezeit der Transport manchmal vom Hersteller geregelt wird.

Vielleicht nicht wirklich bekannt: Ich baue sowieso nie selbst. Ich berate mich mit einem Händler meines Vertrauens hinsichtlich der Bauteile und lasse dort fertigstellen und testen. Trotzdem kommt es mal vor, dass ich einen Bauteil wechseln muss. Kann ich das, mache ich es. Bisher ist mir dabei noch nichts passiert. Kann ich das nicht, muss das komplette Gerät zum Hersteller. Aber, wie schon gesagt: 30kg sind keine Kleinigkeit.

Bei meinem letzten PC hatte ich schon auch etwas Glück. Der PC war suaber gebaut, aufgesetzt und getestet, aber nicht mit meiner TB2-Peripherie. Die Probleme haben sich erst später herausgestellt. Und da hat der Händler (CLS Wien) sich wirklich voll reingeschmissen, und wir haben letztlich Lösungen gefunden, die für mich tragbar waren. Der support war (und ist) wirklich der Wahnsinn. Und nochwas: Einen so leisen (auch in der Nacht unhörbaren) Rechner hatte ich noch nie im Leben. Wenn ich die Leistung berücksichtige, eigentlich unglaublich. Ja, CLS hat nicht nur den Rechner gebaut, die Lüfter (ohne Auftrag und Kosten) getauscht, sondern auch das UEFI nach Rücksprache mit mir hinsichtlich Lautstärke optimiert.

Der Rest waren Probleme mit hauptsächlich Windows (Treiber, Updates mit überraschend "eingebauten Neuheiten"). Da ist es egal, was wo gekauft wurde.